Distanz, Zielfläche und Zielerfassung

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Die Faszination des IPSC-Sports ist nicht nur "immer schneller immer besser zu treffen", sondern auch die ständige Abwechslung hinsichtlich der zu bewältigenden Übungen mit unterschiedlichsten Aufgabenstellungen, Distanzen und Zielmedien. Dies bedingt aber auch ein "Umdenken" hinsichtlich des Visierens und der Zielerfassung mit der mechanischen, offenen Visierung (Kimme, Korn) und der Leuchtpunktvisierung (Open Division). Natürlich gibt es im IPSC-Sport nur die gezielte Schussabgabe, keine Deutschüsse, dennoch passt man seine Zielerfassung den Gegebenheiten an.

Das Prinzip ist simpel: große Ziele schnell, kleine Ziele langsam unter Beschuss nehmen. Dieser Geschwindigkeitswechsel und jedes Ziel so schnell wie möglich aber auch so präzise wie nötig anzusprechen ist ein elementarer Faktor des praktischen Schießens.
Im Klartext bedeutet das, dass erfahrene Schützen auf extreme Kurzdistanzen von drei Meter auf volle Scheiben schießen, wenn die Waffe in Richtung der Scheibe steht, auf rund fünf bis sieben Meter (je nach Fertigkeit) volle Scheiben schießen, wenn die Waffenkontur visuell im Scheibenzentrum steht und auf zehn bis fünfzehn Meter Ziele unter Beschuss nehmen, wenn das Korn (oder der Leuchtpunkt) in der Scheibenmitte liegt. Auf Entfernungen darüber hinaus und/oder kleine Ziele wird wie beim klassischen, statischen 25 Meter-Präzisionsschiessen erst dann der Schuss ausgelöst, wenn das Korn perfekt im Kimmenausschnitt steht.

Achtung: Diese Fertigkeiten und die Fähigkeit des richtigen Abschätzens, wenn man wann welche Zieltechnik anwendet, lassen sich nur durch Training und Wettkampferfahrung erlangen.

Tipp-Caliber 6/99, Verfasst von Markus Rottländer (Quelle: ipsc.istcool.de)

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